Die neue Sitzgeneration soll in der Touristenklasse vier Zentimeter mehr Platz für die Beine schaffen.
Die Menschen werden immer größer. Noch nie gab es so viele Flugreisende über 1,90 Meter. Doch in der Touristenklasse der meisten Airlines herrscht weiterhin beklemmende Enge. Hoffnung geben die neuen »Slimline«-Sitze, die mit schlanker Rückenlehne und rückwärtiger Mulde ausgestattet sind. Das bringt bis zu 4 Zentimeter zusätzliche Beinfreiheit und eine größere Sitzbreite – jedoch nur, wenn die Gesamtzahl der Sitzplätze im Flugzeug nicht gleichzeitig angehoben wird. Die Zeitschrift REISE & PREISE hat jetzt untersucht, welche Airlines und welche Flugzeugtypen auf der Langstrecke durch Einbau der neuen Sitze mehr Sitzkomfort bieten. Ergebnis: Die meisten der 50 untersuchten Airlines geben den gewonnenen Raum an die Fluggäste weiter.
So bietet die deutsche Condor in ihren umgerüsteten Boeing 767 jetzt zwei Zentimeter breitere Sitze. Der Sitzabstand ist zwar mit 76 Zentimetern gleich geblieben, es stehen aber gefühlte vier Zentimeter mehr Beinfreiheit zur Verfügung. Im internationalen Vergleich finden sich die deutschen Airlines dennoch allesamt im hinteren Drittel wieder: Lufthansa montiert ihre Sitzreihen in der Langstreckenflotte (A 380, A 330, A 340, B 747) im Abstand von 79 cm, das sind immerhin sieben Zentimeter weniger als bei den Spitzenreitern Korean Air, Japan Air Lines und Oman Air mit 86 cm, das Raumangebot hat sich aber dennoch verbessert.
Air Berlin reiht sich bei im Langstreckenjet A 330 auf Condor-Niveau ein (76 cm), hat aber zwei Zentimeter weniger Sitzbreite (43 cm). Lufthansa-Konkurrent Air France landete als einzige europäische Gesellschaft unter den besten zehn Airlines. Mit 85 cm Sitzabstand und 45 cm liegen die Franzosen auf Rang 4 der komfortabelsten Airlines in der Economy Class. Doch aufgepasst bei der Buchung: Die neuen »Slimline«-Sitze sind bei Air France bislang nur in Flugzeugen vom Typ Boeing 777 zu finden.